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Die Schule
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eine Abschlussklasse
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alles Gute auf eurem weiteren Weg - God bless
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Dezember 2022
2. Stock im Rohbau
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Die GILKAN-KIDDYLAND-SCHULE - ab 2013 GILKAN-HORIZON-SCHOOL in Kasoa/Accra/Ghana/Westafrika!

Projektgründer und –betreiber vor Ort: Jonathan Amartey

Vorgeschichte:

Jonathan, geboren 1957 in Accra, wächst in einem künstlerischen Umfeld auf (Vater-Musiklehrer, Mutter-Sängerin, Grossvater-Komponist und Maler) und besucht nach der High School das Ghanatta College of Art and Design. Er ist lange Jahre beim Ghanesischen Fernsehen (TV-Designer). Danach konzentriert er sich hauptsächlich auf sein künstlerisches Schaffen (Reliefbilder, Skulpturen, …), das ihn 1991 schließlich bis nach St. Pölten führt. Als er im Jahr 2000 endgültig wieder in seine Heimat zurückkehrt, keimt bald in ihm - zusammen mit seiner Frau Eunice - die Idee

einer Kindergartenschule aus folgender Motivation:

Jeder Mensch ist von Gott her zur Freiheit berufen. Diese Freiheit in Bezug auf Ausbildung ist aber in meiner Region für viele Kinder in Ketten gelegt – entweder gibt es keine geeignete Schule in der Nähe des Elternhauses und / oder das Schulgeld, das in Ghana bezahlt werden muss, ist nicht leistbar. So wachsen etliche Kinder ohne Grundschulausbildung auf, sie werden früh zu anderen Arbeiten herangezogen und ihre Wahlmöglichkeiten im späteren Leben sind dadurch sehr eingeschränkt.“

Zeitliche Entwicklung der Projektzusammenarbeit:

Als Jonathan von 1991 bis 2000 in St. Pölten wohnt, entsteht aus anfänglichen Begegnungen eine tiefe Freundschaft – ich begleite ihn oft zu Ausstellungen und wir sind auch in der Freizeit viel zusammen.

Sommer 2002:

Ich besuche Jonathan zum ersten Mal in Ghana.
Seine Frau und er haben bereits ein an ihr Haus angrenzendes Grundstück erworben und den Plan für die Schule hat Jonathan auch bereits gezeichnet. Er bittet mich um Mithilfe für sein Vorhaben.

Ab August 2002 beginnen die Baurbeiten an der Schule. Zur selben Zeit starte ich den Verkauf von Bildern und Skulpturen Jonathans, die er noch in Österreich hat – vorwiegend in den Räumlichkeiten der Pfarre Stattersdorf-Harland und werde von der Pfarre sehr unterstützt, das Projekt vielen Menschen näherzubringen ( in den Gottesdiensten, bei Basaren, in Pfarrblattnachrichten, … )

Sommer 2005:

Ich besuche Jonathan zum zweiten Mal. Der Schulbau ist für einen Start in kleinem Rahmen fast fertig.

Februar 2006:

Schulstart mit 20 Kindern im Alter von einem halben bis zu fünfeinhalb Jahren und drei Lehrpersonen.
Aus Österreich konnte ich bis zu diesem Zeitpunkt bereits an die 13000 € überweisen, zusammengesetzt aus diversen Veranstaltungen (Flohmarkt, Bilderverkauf, Sammlungen) und aus großzügigen Einzelspenden.

Jänner 2007:

Gerald Bühler begleitet mich bei meinem dritten Ghanaaufenthalt zu Jonathan und wird ab diesem Zeitpunkt ein wesentlicher Pfeiler der Projektzusammenarbeit und – unterstützung.
Die Schule hat mittlerweile über zwanzig Kinder und vier Lehrpersonen für vier Klassen, die nach Alter und Lernfähigkeit zusammengestellt sind.

Ein Bericht in der Pfarre über unseren gemeinsamen Projektbesuch ist der Beginn einer Selbstbesteuerungsgruppe, die bis heute besteht, zurzeit fünf Personen umfasst (Gerald und mir eingeschlossen) und an die 100 € / Monat für die Schule spendet.

August 2009:

Nach einer fast aussichtslos erscheinenden Einladungsprozedur kann Jonathan für knapp zwei Wochen nach Österreich kommen und sein/unser Projekt auch persönlich vorstellen.

Jonathan holte sich bei uns viel Kraft aus den persönlichen Begegnungen mit interessierten Personen und viele Anregungen besonders bezüglich Spielplatzgestaltung – so wird gleich nach seiner Rückkehr der schuleigene Spielplatz gestaltet und überdacht.

Die Schule hat mittlerweile an die 40 Kinder:

– die Hälfte ist 1 – 3 Jahre alt (Creche – Kinderstube),
– ca. 10 Kinder sind 3 – 4 Jahre alt (Kindergarten) und
– weitere 10 sind zwischen 5 und 6 Jahre alt (Pre-school – Vorschule).

April 2010:

Vierter Besuch bei Jonathan (Silvia Immervoll begleitet mich) – Schulpatenschaft wird andiskutiert und Gerald übernimmt ab November das Schulgeld von 12 € / Monat für Bright Ochrere, der aufgrund seiner Behinderung und als Kind einer alleinerziehenden Mutter besonderer Unterstützung bedarf. Unsere Spendengelder helfen, die bauliche Substanz der Schule zu sichern und klein weiter zu gestalten und setzen auch dort an, wo die Eltern das erforderliche Schulgeld nur teilweise bezahlen können. Problematisch gestaltet sich die häufige Fluktuation der Schüler – Jonathan setzt auf qualitativen Unterricht (teilweise Montessouri-Pädagogik) und einen „respektvollen Standard“, was sanitäre Einrichtungen, Sauberkeit Lebensmittel und künstlerische Gestaltung der Schule betrifft.

Jänner 2011:

Silvia und ich geben wieder einen Bericht über den zurückliegenden Schulbesuch im Rahmen einiger Vorträge und können wieder etwas zusätzliches Spendengeld gewinnen.

August 2011:

Jonathan startet mit dem Ausbau des 1. Stocks des Schulgebäudes und versucht so Raum zu schaffen für die künstlerische Förderung interessierter, älterer SchülerInnen – es war von Anfang an seine Herzensangelegenheit, neben der Basisbildung auch bildhauerischen und malerischen Unterricht (Schnitzen, Trommelbau, …) anzubieten.

 Jänner 2012:

Im zehnten Jahr der Projektzusammenarbeit und ziemlich genau sechs Jahre nach Schuleröffnung sind bereits über 35000 € in das Schulprojekt direkt (Baumaterial, Schulausstattung, Lehrergehälter, Schullizenz, Instandhaltung, ….) und weitere knapp 3000 € indirekt (Österreichbesuch von Jonathan, Überweisungsspesen) investiert worden.

Momentan besuchen um die 40 Kinder die Schule – aufgeteilt in fünf Gruppen, Alter von 8 Monaten bis 9 Jahre. Das spezielle Angebot der Gilkan-Kiddyland-Schule ist zurzeit die Förderung der Kleineren (Grundausbildung, Englisch, Rhythmik) – Zielvorgabe ist, die Kinder länger an der Schule zu behalten, um auch ein Angebot für ältere Kinder aufbauen zu können und insgesamt die SchülerInnenzahl zu heben – das Schulareal ist für bis zu 100 Kinder ausbaufähig und ist laut Jonathan eigenständiger lebensfähig, wenn es mehr Schüler gibt.

Zur Finanzgebahrung der Schule:

Ausgaben/ Monat:

  •  LehrerInnengehalt 45 € , fünf LehrerInnen = 225 €
  • Zwei Hilfslehrer zu je 35 € pro Monat = 70 €
  • Rhythmiklehrer Nicolas-Nico the drummer (Gastlehrer) = 12 €
  • Essen pro Monat = 75 €
  • Strom fürs Kochen / Monat = 30 €
  • Schullizenz = 22 €
  • Kreditrückzahlung laufend bis Dezember 2012 = 40 €

So kommen im Monat 474 € Fixkosten zusammen. Nicht eingerechnet sind da z. B. die Instandhaltungs- und Ausbauarbeiten.

Einnahmen / Monat:

  • Pro Kind durchschnittlich 12 € Schulgeld, das wären bei 40 Kindern 480 €. Im Idealfall kommen aber höchstens an die 400 € herein, eher 350 €.

  • Nach Durchsicht der letzten 5 Jahre seit dem Beginn der Selbstbesteuerungszeit gehen von uns durchschnittlich 140 bis 220 € pro Monat an das Schulprojekt.

So schwanken die Einnahmen von etwa 490 bis 640 €, was im ersten Fall zumindest die Fixkosten abdeckt und im zweiten, dem Idealfall noch dazu Instandhaltungsarbeiten, außerordentliche Anschaffungen und Ausbauarbeiten erlaubt.

Nächstes unmittelbare Ziel: Anschaffung eines Kleinbusses zum Transport weiter weg wohnender Kinder.

Zum Schluss ein Spruch, der die Grundhaltung der Schule von Jonathan ausdrückt:

Wenn du sprechen kannst, kannst du auch singen.
Wenn du gehen kannst, kannst du auch tanzen.
Wenn du schreiben kannst, kannst du auch malen.“

In diesem Sinne alles Liebe und genug Singen, Tanzen und Malen, was immer das für den/die Einzelne(n) bedeutet.

Februar 2013:

Umbenennung der Schule von Gilkan-Kiddyland-School in Gilkan-Horizon-School, weil doch im Verhältnis immer mehr ältere Kinder (bis 13 Jahre) an der Schule sind. Die Schulpatenschaften, die mit Bright Ochrere (Kind mit Krücken - siehe Bild) schon 2010 begonnen wurden und auch einige andere Kinder in ihrer Schulzeit begleiteten (z.B. Baaba, Kojo u. Mensah) werden auf Bitte von Jonathan eingestellt - es ist für ihn leichter, für alle schulwilligen Kinder den Unterricht durch Sondervereinbarungen (z.B. die Eltern helfen an der Schule mit oder die Kinder nehmen  landwirtschaftliche Erzeugnisse mit) zu ermöglichen als spezielle Kinder mit der Bezahlung des Schulgeldes herauszuselektieren.

1. - 8. April 2014:

Fünfter Besuch bei Jonathan und der Schule. Silvia und ich bringen etliche Schulsachen mit, die wir vorher gesammelt haben - auch T- Shirts für die LehrerInnen haben wir mit im Gepäck. Die Schule ist kräftig gewachsen - ca. 150 Kinder, 7 LehrerInnen und 7 Lehrer, eine Hilfslehrerin und eine Köchin. Der erste Stock wird unterrichtlich genutzt - drei Klassenzimmer sind schon überdacht. Wir sind ziemlich die ganze Woche in der Schule und können uns so von der wirklich engagierten und kindgerechten Arbeit der LehrerInnen überzeugen. Das fröhliche und freundliche Temperament der Kinder kombiniert mit einem spürbaren Lernwillen schafft eine sehr lebendige Atmosphäre. Eunice, die Frau von Jonathan hat jetzt die pädagogische Leitung der Schule inne und das mit Passion - Jonathan hat das Bauliche und Künstlerische über. Da der Ort Adom City, wo sich die Schule befindet, Hausnummern erhalten hat, heisst die Anschrift nun : GILKAN HORIZON SCHOOL, Adom City AC 97/6, Kasoa - off Winneba Road, Central Region, Ghana. Um nur ein paar Besonderheiten des Unterrichtes herauszupicken - ab 6.30 Uhr Eintreffen der Kinder (Arrival) dann von 7.30 bis 8.00 Uhr Silence hour: Die Kinder bereiten sich in ihren Klassen auf den Unterricht vor und anschliessend das für uns besonders beeindruckende Assembly, wobei sich alle Kinder und Lehrer im Schulhof versammeln. Nach Gebet, Schulhymne und eventuellen Verlautbarungen marschieren die Kinder, begleitet von intensiven Trommelrhythmen in ihre Klassen. Als ehemaliger katholischer Religionslehrer ist mir natürlich der R.M.E. ( Religious Moral Education) aufgefallen. Dieser Ethikunterricht unter Einbindung der grossen Weltreligionen und afrikanischer Spiritualität ersetzt den bei uns üblichen konfessionellen Religionsunterricht, der in Ghana in den jeweiligen Kirchen oder Moscheen stattfindet. Die Schule ist offen für jedes Kind, egal welcher Herkunft und religiöser Praxis (Probleme zwischen den religiösen Gruppierungen sind meines Wissens und auch Erfahrung unbekannt). Anführen möchte ich noch die Extra Classes, fächer- und klassenübergreifende Aktivitäten wie Theater-, Tanz- und Trommelübungen, die am Nachmittag stattfinden. Eine tolle Woche war das!!

Dezember 2014:

Mit der 2007 gestarteten Selbstbesteuerungsgruppe und einigen grosszügigen Einzelspendern sind bereits an die 48 000 € in das Schulprojekt geflossen - herzlichen Dank für diese besondere Solidaritätsaktion. Installierung von PTA  (parents teacher association) meetings, gleichsam unseren Schul- und Klassenforen, wobei das Suchen nach internen, regionalen finanziellen Ressourcen (wohlhabendere Eltern, öffentliche Stellen und andere private Subventionsgeber) neben Entscheidungen zu den unterrichtlichen Belangen noch dazukommt. Mit diesem Schritt möchte Jonathan das Schulgeschehen einerseits demokratischer gestalten und finanziell besser abgesichert dastehen. Es war und ist immer das Ziel sowohl von Jonathan als auch von mir, dass die Schule, wenn es einmal staatliche Förderung geben sollte, möglichst selbstversorgend zu betreiben. In diesem Zusammenhang fahre ich jetzt auch mein Engagement mit Schulbesuchen, Vorträgen, Bilder- und Skulpturenverkauf und Spendensammeln aus energietechnischen Gründen etwas zurück. Die Aussendung an SelbstbesteuerInnen und InteressentInnen erfolgt nur mehr einmal im Jahr. Die Schule als "Kind" ist jetzt schon so gut entwickelt, dass es nicht mehr dieselbe intensive Unterstützung braucht wie am Anfang.

Oktober 2016:

Vor 10 Jahren startete der reguläre Schulbetrieb im Jänner 2006 mit 20 Kinder und drei LehrerInnen. Der Festakt findet am 6. August am Ende des 2. Trimesters statt. Momentan geht es darum, die grossen Veränderungen und Erfahrungen der letzten 2 bis 3 Jahre ( SchülerInnenstand von 50 auf 160, Personalstand ebenfalls fast verdreifacht auf 20, Ausbau des 1. Stockwerkes, häufiger Wechsel der LehrerInnen, noch immer fehlende Unterstützung der öffentlichen Hand, die nach wie vor schwierige finanzielle Situation der Schule ) zu reflektieren um daraus zu lernen.

Jänner 2018:

Ende April 2017 starte ich einen Spendenrundruf bezüglich der noch ausstehenden Schultaxe von ca. 350 €, die jährlich zu entrichten ist. Fünf Personen überweisen das nötige Geld in nur wenigen Tagen. Ein herzliches Danke für dieses grosszügige Teilen.

Im ghaneischen Sommerferienmonat August startet Jonathan eine neue bauliche Etappe mit einem zusätzlichen Nebengebäude für weitere Klassenräume. Jonathan kann hier nur durchstarten, weil er ein kleines Grundstück, das früher einmal zur Schularealvergrösserung angedacht war, verkaufte, da es aus Baurechtsgründen und Anrainerbeeinspruchung nicht mehr als Schulgrundstück verwendet werden kann. Der Schulbetrieb läuft intern (z. T. Montessori Pädagogik, zusätzliche Kunstförderung und "extra classes" mit Tanzen, Singen, Trommel und Theater und  IT-Förderung )  und mit ca. 170 Kindern auch nach aussen hin auf einem konstanten Niveau.

Die finanzielle Schulunterstützung, die sich aus den fünf SelbstbesteurInnen (inklusive mir) und einigen EinzelspenderInnen zusammensetzt, beläuft sich im Durchschnitt der letzten 3 Jahre auf ca. 1 500 € pro Jahr. So sind jetzt über 53 000 €  von uns in das Schulprojekt geflossen. Diese 53 000 € darf man gut und gern  mit 10 aufwärts multiplizieren um zu erahnen, was diese Summe in Ghana vermag. Reisserisch ausgedrückt: " das Teilen mit unseren afrikanischen Geschwistern ist eine unglaublich ertragreiche Anlageform mit über 1000 % Rendite" -  mit der Besonderheit, dass die Rendite in Ghana verbleibt.

Diese Schulunterstützung erscheint mir als kleiner Ausgleich für das, was den Menschen in Afrika (aber auch überall sonst auf der Welt) in der Vergangenheit angetan wurde und auch heute noch wird (unfaire Handelsbeziehungen, Ausbeutung der Rohstoffe durch grosse Konzerne und Investoren ....). Ich möchte mich nicht abfinden, dass es pro Tag zwei Milliadäre mehr gibt auf der Welt und gleichzeitig Menschen sterben oder unter unnötig unwürdigen Bedingungen leben müssen und keine faire Chance der Verbesserung bekommen.

Dass wir mit unseren begrenzten Mitteln und Möglichkeiten das Ruder Richtung Gerechtigkeit und Fairness nicht wesentlich (oder doch?) herumreissen können, ist schon klar. Aber ein sinnvolles Zeichen, wie es gehen könnte, geben wir allemal ab.
Warum das gerade du oder ich sein soll, der was verschenkt, ist eine berechtigte Frage, wenn schon betuchtere Leute scheinbar “nichts zu verschenken” haben. Und wenn ich schon zum Teilen bereit bin, warum soll das ausgerechnet nach Ghana gehen?
Um nicht philosophisch abzuheben:
Für mich ist die GILKAN-HORZON-SCHOOL ein kleiner Puzzlestein, an einer Welt mitzubauen mit Schwerpunkt Vertrauen, Offenheit, Teilen, Musik, Spiel, Respekt, Freude am Miteinander, Lernen, jede(r) ist gleich an Würde und Rechten (Geschöpf Gottes), …... neben vielen anderen wichtigen Initiativen.

Natürlich habe ich auch Bedenken, z.B. dass die Schule zu wenig “progressiv” (= aufrüttelnd ) läuft, weil Schule kann ja auch die bestehenden (z.T. ungerechten) Strukturen zementieren – auf der anderen Seite ist dieses Aufrütteln schon im Vermitteln eines einfach notwendigen Grundwissens (Lesen, Rechnen, Schreiben, …..) gegeben, es gibt demokratische Eltern/LehrerInnen – Foren, Kunstunterricht und
einen unkomplizierten Umgang mit Andersgläubigen (das Verständnis für Atheisten ist noch ausbaufähig), was mich dann wieder beruhigt.

Jänner  2019:

Seit Ende 2017 ruht einmal der Schulzubau. Es fehlt einfach das Geld zumal auch die SchülerInnenzahl auf ca. 130 zurückgegangen ist und etliche Eltern das Schulgeld, das in etwa 8 bis 12 € beträgt, nicht oder nicht ganz aufbringen können.

Es gibt nach wie vor die Möglichkeit für finanzschwächere Eltern das Schulgeld über Naturalien zu ergänzen oder auszugleichen – für die Schule gilt es aber, LehrerInnengehälter auszuzahlen und Rechnungen zu begleichen, was bei schrumpfender Liquidität eine grosse Herausforderung darstellt. Die Schule überlebt diesen Stress aber “by the grace of God”, “the good community” rund um das Schulprojekt (parents teacher association) und durch UnterstützerInnen wie wir, wie Jonathan oft betont. Übrigends schreibt Jonathan am 29.12.2018 unter anderem:

“Hope you are doing well send my greetings to all out there and may the almighty God bless and be with us all in our dealings“

Mai 2019:
Und gleich wieder ein Zitat von Jonathan am 7.3.2019 nachdem ich ihm 480 € dank des beständigen Teilens unserer Unterstützer überweisen konnte:

Hi my dear brother how are you doing, just got the message, Thank you so much for this kind gesture may the Almighty God bless all of you over there in Austria send my greetings to all ounce again thank you very much, Jonathan

Der Schulzubau bewegt sich wieder etwas - in Bälde kann der untere Teil dann unterrichtlich genützt werden. Zwischenzeitlich hat Jonathan ein Zimmer seines angrenzenden Hauses als Klassenraum umfunktioniert, da die SchülerInnenzahlen wieder steigen (momentan so wieder um die 170).

Mit Freude habe ich unser Schulkonto “Siegfried Wagner – Schulprojekt Ghana” in ein Gemeinwohlkonto des Umweltcenters der Raiffeisenbank Gunskirchen transferiert. Der eigenen zum Ziel gesetzten “Bank für Gemeinwohl” wurde, wie berichtet, die Banklizenz “verunmöglicht”. So fand jetzt die zugrunde liegende Genossenschaft für Gemeinwohl im Umweltcenter der Raiffeisenbank Gunskirchen (OÖ) einen geeigneten Partner für das Angebot eines speziellen Gemeinwohlkontos. Das Besondere am Umweltcenter Gunskirchen ist die gemeinwohlorientierte Geschäftsgebahrung, die das derzeitige Kreditvolumen von 10 Millionen Euro in sozial- und ökologisch nachhaltige Projekte investiert. Dazu gehören z. B. das Gemeinschaftswohnprojekt in Pressbaum (Verein B.R.O.T. ) genauso wie Förderung ökologischer Land- und Forstwirtschaft und allgemein das Auffinden neuer Ideen zu Umwelt- und Klimaschutz anstelle von Profit- und Konsumsteigerung. So passt meiner Meinung nach dieses Gemeinwohlkonto genau zur Schulprojektsidee, die "das gute Leben für alle" im Blick hat.

Unsere nun schon 18 - jährige Projektbegleitung mit der GILKAN - HORIZON - SCHOOL ist so ein lebendiges Beispiel für die Suche nach einer gemeinwohlorientierten Lebensweise, die das Wir, das weltweite Miteinander unter den Menschen und die achtsame Verbundenheit mit der Natur für möglich hält.

Februar 2020:

Wie beim letztenmal schon angedeutet hat sich die SchülerInnenzahl weiter erhöht auf rund 250. Es unterrichten 18 LehrerInnen plus 4 Personen im Hausservice (Küche, Reinigung) und als HilfslehrerInnen. Der grossen SchülerInnenzahl geschuldet hat jetzt Jonathan 2 Klassenräume in seinem Haus untergebracht - dies ist nun leichter möglich, weil seine beiden Kinder Gilbert und Karin und auch Juliette (ein Mädchen aus der Verwandtschaft Jonathans, das nach dem Tod beider Elternteile viele Jahre zur Familie gehörte) bereits ausser Haus sind - kleiner Exkurs: Nicht nur das Schulareal vergrössert sich, sondern auch die Familie Jonathans.  Sowohl Gilbert als auch Karin ( die Namensgeber der Schule: Gilbert – GIL und Karin – KAN) ist seit kurzem jeweils ein Sohn in ihren neuen Familien geboren worden. 

Dere Schulzubau geht weiter voran, im Erdgeschoss wird schon unterrichtet. Die Betreuung der Kleinsten (ab einem halben Lebensjahr) ist jetzt einmal ausgelaufen. Die jüngsten Kinder an der GILKAN-HORIZON-SCHOOL sind um die 2 Jahre alt – die ältesten 14 bis 15.

Aus der oben erwähnten stark gestiegenen SchülerInnenzahl (Jonathan hat sie mir erst kürzlich am Telefon mitgeteilt) lese ich den weiterhin hohen Bedarf an geeigneten Lernorten in der Gegend Jonathan´s heraus – die SchülerInnenzahl folgte hierbei anscheinend prompt dem grösseren Platzangebot. Jonathan versucht bei dem Schulausbau möglichst wenig an Kreditvolumen auszufassen, ganz ohne geht es aber halt nicht. Unsere beständigen Zuwendungen (ca. 1400 € pro Jahr) sind daher wie eh und jeh ein wichtiger Finanzierungsbeitrag allgemein und im Rahmen der Schulerweiterung eine wirkungsvolle Kreditbremse. Eine mögliche staatliche Unterstützung der Schule ist leider momentan noch nicht in Sicht.

Wenn sich schon in Ghana bei der Schule allerhand bewegt, dann tut sich entsprechend unserer Verbundenheit auch hier in Österreich was:

  • Vor kurzem ist eine Volksschullehrerin an mich herangetreten, die sehr interessiert ist, am Schulleben in Ghana eine gewisse Zeit teilzunehmen (eventuell auch zusammen mit einer zweiten Lehrerin). Wer sich vielleicht noch erinnern kann: 2 FH-Studenten aus St. Pölten - Barbara und Thomas - waren 2008 im Zuge eines Auslandspraktikums des Studienzweiges „Soziale Arbeit“ ca. 5 Wochen an der GILKAN-HORIZON-SCHOOL (vormals GILKAN-KIDDYLAND-SCHOOL) vor Ort. Aus meiner Sicht wäre so ein neuerlicher Besuch + Mitarbeit ein Gewinn in jeder Hinsicht. Die Vorüberlegungen sind bereits angelaufen.
  • Bei einem Gespräch mit einem guten Freund ist wieder einmal die Frage nach einer Homepage der Schule aufgetaucht. Da ich das natürlich mit Jonathan abklären muss und so ein Unterfangen sowieso etwas Vorlauf braucht, wird die mir angebotene Realisierung noch ein wenig dauern – aber ich hab´ mir fest vorgenommen, es anzugehen – die technische Umsetzung wird dann dankenswerterweise ziemlich kostenfrei erfolgen.

Dezember 2020:

"The effects of the coroner virus have really affected everything here in Ghana all schools have close down and other activites have been affected ......" schreibt Jonathan am 9. April 2020.

Genauso wie bei uns gibt es auch in Ghana ab dem 16. März einen landesweiten Lockdown, der auch die Schliessung aller Schulen beinhaltet und erst ab Juli und August können dann die älteren SchülerInnen (13 - 15 jährig) wieder zur Schule gehen, um die letzten Prüfungen zu absolvieren (vergleichbar mit unserem Hauptschulabschluss). Alle anderen Kinder sind zuhause und einmal in der Woche holen die Eltern den Lehrstoff und die Aufgaben für sie an der Schule ab - die LehrerInnen sind vor Ort an der Schule und bereiten den Lehrstoff vor und verbessern die erledigten Aufgaben der Kinder.

Am 15.April schreibt Jonathan:    "Happy to talk to you yesterday, due to the epedemic that`s ranging all over the world the gouverment today announced that he will pay the privat teachers giving them some money so I am thinking don´t send any money for now as things are difficult and hard everywhere"

Leider hat sich die Ankündigung der Regierung nicht erfüllt und es bekommen nur die LehrerInnen an öffentlichen Schulen, deren Arbeitsstunden durch die Schulschliessungen eingebrochen sind, etwas Unterstützung.

Bis zum Jahresende gibt es, wie oben schon erwähnt, nur fallweise Präsenzunterricht für die älteren SchülerInnen.

Lisa, die Volksschullehrerin, die sich zum Unterrrichten und Mitleben an der Schule gemeldet hat, ist bereits mit Jonathan in Kontakt, um dieses "Austauschprogramm" vorzubereiten, das für Sommer 2021 geplant ist - sollten die Umstände es nicht erlauben - es gibt noch weitere "Feriensommer".

Am 1. September schreibt Jonathan:   "Goodmorning sigi hope you are doing fine, over here the situation is far from managable and we hear if anything school would be fully opening by January but we are passing some financial challenges so pls if you can send some money i will surley be appreciated"

Nach Erhalt des Geldes Dankesworte an uns vom 9. September:

"......Thank u very much and all greetings to u people out there God bless you all u are really a blessing"

Übrigends konnte ich seit März 2020 dank der fünf SelbstbesteuerInnen und zweier Einzelspenden 1400 € für die Schule überweisen. Herzlichen Dank

Endlich ist auch die Homepage der Schule unter www.sigi.gutweb.at abrufbar. Herzlichen Dank an Martin Dürauer, der alle Programmierarbeiten erledigt und an Fischer Bernhard, der mir beim Eingeben der Texte und Bilder behilflich ist. Die Seite läuft über die Firma von Martin und ist für uns dankenswerterweise kostenfrei.

Februar 2022

Am 8. Dezember 2021 schreibt Jonathan: "At moment very soon the school will be going on Christmas holidays by next week we are having building construction going on for sometime now in the school premises for we need space and that has costed us a lot of money, also the first classrooms are not proparly finished the inside are not plasted und we need to do that. At moment we have a little over 200 children but the number had started down."

Dass die SchülerInnenzahlen zurückgegangen sind, entspricht einmal dem natürlichen Auf und Ab und die Pandemie trägt sicher auch dazu bei - abgesehen davon ist ja das ständige Wachsen nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal.

Seit Jänner sind 1820 € dank der monatlichen Zuwendungen der 5 SelbstbesteuerInnen und dreier Einzelspenden an die Schule gegangen - herzlichen Dank dafür. Nach Erhalt einer Geldanweisung bedankt sich Jonathan am 16. Dezember 2021:

"... but my brother we thank you soo soo much and may God bless you and all the good people out there in Austria ......  we really appreciate your support"

Bei den Bankspesen haben wir jetzt Klarheit - unterm Strich sind pro Überweisung um die 21 € fällig (die weggefallene Kontoführungsgebühr und 10 € Nachlass pro Transaktion sind eingerechnet) und entspricht dann der früheren Gebühr bei der Sparkasse.

Anfang Juni statte ich dem Umweltcenter einen Besuch ab und kann mich bei einem Termin mit unserem Bankberater Markus Wimmer über die Spezialität dieser Initiative vor Ort informieren. Vor 10 Jahren gegründet, geht dieses Umweltcenter Gunskirchen mit 12 MitarbeiterInnen und einem Kreditvolumen von mittlerweile über 50 Millionen Euro einen erfreulich konsequenten Weg und unterstützt nur vorausschauende, sozial verträgliche und nachhaltige Projekte in Österreich (biologische Landwirtschaft, ökologisches Bauen, Photovoltaik, ....). Bei Interesse bitte: www.umweltcenter.at

Zurück zur Schule: Erfreulicherweise gibt es im Jahr 2021 dann keine weitere Schulschliessung mehr. Die 14 bis 17 jährigen SchülerInnen einer abgebildeten Abschlussklasse (etwas höher einzustufen als unser Hauptschulabschluss) können entweder ins Berufsleben einsteigen oder eine weiterführende Schule besuchen.

Im Oktober 2021 gibt es eine Ausstellung von Jonathans Kunstwerken im Artcenter von Accra - ein paar Bilder von der Eröffnung sind angefügt.

Nach fast 20 jähriger Verbindung mit dem Schulprojekt sind über 60 000 € (Bilder- und Skulpturenverkauf, Vorträge, Einzel- und DauerspenderInnen) von Österreich weg in die Schule geflossen. Der Schulbetrieb läuft seit genau 16 Jahren. Herzlichen Dank an alle, die durch ihr Teilen einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs beisteuern, zumal eine staatliche Unterstützung privater Schulen noch immer auf sich warten lässt - dazu im nächsten Bericht mehr.

Februar 2024

Mit Beginn des Ukrainekrieges (Februar 2022) begann sich auch in Ghana eine Teuerungsspirale zu drehen, die die Schule (wie auch die ganze Gesellschaft in Ghana) unter Druck setzte. Dazu eine interessante Ursachenerklärung von Jonathan:

..... The situation over here has become very difficult economically things that are being sold some few days ago had double with the price and some more than 200% and the government is blaming the Russian Ukraine war but we know its mostly due to mismanagement by the government …....“

Mit dieser auch für mich "gehypten" Teuerung ging die SchülerInnenzahl nach unten - viele Eltern waren nicht mehr bereit, das Schulgeld, das auch erhöht werden musste (die Lehrer verlangten natürlich auch mehr Lohn, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu bewältigen) zu zahlen, zumal eben aufgrund der fehlenden staatlichen Unterstützung und des guten Standards an der Schule (kleine Klassen, künstlerische Ausgestaltung, Essensbereitstellung, Sauberkeit) das Schulgeld höher ausfällt als in öffentlichen Schulen.