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Jänner 2019

Liebe UnterstützerInnen und InteressentInnen

der GILKAN – HORIZON – SCHOOL
in Adom City AC 97/6, Kasoa (west of Accra) – off Winneba Road, Central Region, Ghana

Euch allen einmal ein gesegnetes, gutes Neues Jahr.
So wie bei uns gab es auch für die Schulen in Ghana Weihnachtsferien und die dauerten heuer auch bis zum 6. Jänner – dies hängt aber nicht mit dem Dreikönigstag zusammen (diesen Feiertag gibt es in Ghana nicht), sondern ist durch den Montag nach 2 Wochen Ferien bestimmt. Eine ghanesische Spezialität noch: Fällt ein Feiertag auf ein Wochenende, wird er meist am darauffolgenden Montag nachgeholt – als Ausgleich dafür gibt es in Ghana laut meiner Zählung 2 Feiertage weniger als bei uns.

Seit meiner letzten Aussendung im Jänner 2018 konnte ich dank der monatlichen DauerspenderInnen 1270 € an die Schule überweisen, wobei jetzt noch 260 € auf dem Spendenkonto liegen. Zurzeit kommen um die 100 € fix pro Monat von 5 SelbstbesteuerInnen zusammen und manchmal gesellen sich Einzelspenden dazu. Ein herzliches Dankeschön dafür.
Da ich jetzt schon ein wenig in der WhatsApp-community angekommen bin, habe ich wieder mehr Kontakt mit Jonathan, welcher unlängst in einem Videogespräch gipfelte.
Aus den beiden aktuellen Fotos vom Schulzubau ist wie im Jänner 2018 zu ersehen, dass es seit Ende 2017 keinen Baufortschritt mehr gegeben hat. Es fehlt einfach das Geld. Einerseits ist die SchülerInnenzahl auf ca. 125 gesunken und andererseits können laut Jonathan etliche Eltern das Schulgeld, dass in etwa 12 € pro Monat beträgt, nicht oder nur teilweise aufbringen. Es gibt nach wie vor die Möglichkeit für finanzschwächere Eltern das Schulgeld über Naturalien zu ergänzen oder auszugleichen – für die Schule gilt es aber, LehrerInnengehälter auszuzahlen und Rechnungen zu begleichen, was bei schrumpfender Liquidität eine grosse Herausforderung darstellt. Die Schule überlebt diesen Stress aber “by the grace of God”, “the good community” rund um das Schulprojekt und durch UnterstützerInnen wie wir, wie Jonathan oft betont. Übrigends schreibt Jonathan am 29.12.2018 unter anderem:
“Hope you are doing well send my greetings to all out there and may the almighty God bless and be with us all in our dealings“
Es gibt zurzeit 10 Klassen (die Kinder sind von eineinhalb bis dreizehn Jahre alt), 14 LehrerInnen und 4 HelferInnen. Als ich mit Silvia die Schule vor fast genau 5 Jahren besuchte, waren die älteren SchülerInnen auch schon an die 13 – diese und auch die anderen, die in diesem Alter sind, verlassen dann meist die Schule, weil es an Platz fehlt und/oder es noch kein spezielles Angebot (z.B. Kunstförderung, welche Jonathan anstrebt) für ihre Altersgruppe gibt – sie wechseln in eine andere Schule oder sind sowieso am Ende ihrer Schulzeit angelangt  - es gibt in Ghana eine 9-jährige Schulpflicht, aber wegen der Aufwendungen, die in allen Schulen anfallen, gibt es manchmal auch eine Unterbrechung und/oder ein vorzeitiges Ende der Schullaufbahn.
Meiner Einschätzung nach hat aber ein Kind, das die GILKAN-HORIZON-SCHOOL mit 13 Jahren verlässt, ein mit uns verleichbaren Hauptschulabschluss, da in den Klassen Nursery, Kindergarten 1 und Kindergarten 2 (im Alter von ca. 3 bis 6 Jahren) bereits vieles gelehrt und gelernt wird, was bei uns erst in der Vorschulklasse oder 1. Klasse Volksschule dran ist (Buchstaben, Zahlen, erste Schreib- und Leseversuche) – und mit dieser Basisausbildung lässt sich gut eine Berufsausbildung beginnen oder in eine mittlere Schule wechseln.
Ja so bleibt für mich die Schule weiter ein Beitrag für eine gemeinwohlorientierte Welt. Sie steht für den Ausgleich zwischen Nord und Süd und für den Versuch, geschwisterliches Handeln weltweit zu üben und zu proklamieren und Initiativen aus der Zivilgesellschaft vor Ort zu fördern. Dies muss nicht unbedingt die Unterstützung des Schulprojektes sein – dies kann jede Aktion oder Unterlassung sein, die das Wohl aller Beteiligten im Blick hat – zugegeben, keine leichte Übung, aber allemal wert, dumpfer alias “America oder sonstwie-first”- Ideologien vorzuziehen. In diesem Fall ist es halt das Schulprojekt, dem ich mich von Anfang an (2002) verbunden fühle.
Mein persönlicher Wermutstropfen ist der Umstand, dass ich schon fünf Jahre nicht mehr bei der Schule war. Die oben angegebenen WhatsApp-Kontakte zu Jonathan ( die Videoverbindung ist nur sehr eingeschränkt möglich) fördern zwar den Informationsfluss, ersetzen aber bei Weitem keinen persönlichen Besuch.
Dieser zeitliche Abstand zu meinem letzten Schulbesuch schwächt schon ein bisschen das Engagement meinerseits. Und immer wieder verpür ich die Spannung, inwieweit ich da euch indirekt um Mithilfe oder die SelbstbesteuerInnen ums finanzielle Weiterinvestieren bitten kann und darf, wenn ich nicht mehr so einen guten Einblick habe.
Aber es bleibt mir nichts anderes übrig. Im vollsten Vertrauen zu Jonathan, dass die Schule so weiterläuft, wie wir sie 2014 erleben durften und es in nächster Zeit nicht nach einem Schulbesuch ausschaut, halte ich persönlich die Schulunterstützung sowieso aufrecht und bitte auch euch weiter ums Mittun.

Spendenkonto: Siegfried Wagner, Schulprojekt Ghana – Sparkasse NÖ, am Schwaighof, IBAN: AT26 20256 01601619321; BIC: SPSPAT21XXX
Siegfried Wagner, 3100 St. Pölten / Harland, Salcherstrasse 15; Tel: 0699 11610486
Mail: siegfried_wagner3@aon.at


Kurz noch zu der “Bank für Gemeinwohl”. Leider ist es nichts geworden mit einer Banklizenz – so gibt es jetzt durch die zugrunde liegende Genossenschaft für Gemeinwohl eine Neuausrichtung und vielleicht schon bald in Kooperation mit einer ansässigen Bank ein spezielles Gemeinwohlkonto. Bei Interesse sich bitte unter www.gemeinwohl-genossenschaft.at informieren.

So wünsche ich uns allen trotz vielfacher Zersplitterungsversuche den Mut zu einem wohlwollenden Miteinander, das die Gotteswürde eines jeden Menschen auf der Erde sieht und respektiert.

Gottes Segen /alles Liebe Sigi